Allgemeiner Schnauferl-Club (ASC) e.V. Landesgruppe Hammonia e.V.
Morgan, heute und vor 25 Jahren

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Letzte Änderung: 17.03.2024

Morgan, heute und vor 25 Jahren

Besonders interessant war dabei, dass er das Unternehmen 1992 und 25 Jahre später in 2017 besucht hatte und mit umfangreichem Fotomaterial die Veränderungen aufzeigen konnte. Bekanntlich existiert das Familienunternehmen Morgan seit 1909 und stellt seit 1936 seinen Morgan 4/4 weitgehend unverändert her (Vier Räder, vier Zylinder, keine Selbstverständlichkeit für diese Firma, die mit dreirädrigen Zweizylinder Fahrzeugen startete).

Bei so viel Tradition kann man eher nur mit kleineren Veränderungen im Ablauf von 25 Jahre rechnen. Noch immer befindet sich die Firma am Rande einer beschaulichen Kurstadt in denselben, nun renovierten und erweiterten Backsteinhallen und Schuppen wie in 1992. Damals musste man sich gedulden, um seinen neuen Morgan zu bekommen, etwa 10 Jahre hieß es, heute sind es 4 Monate.

Mit dem Morgan Aero und dem Threewheeler ist nun das Sortiment viel größer und die Stückzahl konnte auf gut 1000 Stück pro Jahr verdoppelt werden. Von EDV war 1992 noch nicht die Rede. In einem Karteikasten schaute man nach, was nun der Kunde wohl vor 10 Jahren bestellt hatte (hoffentlich lebte er dann noch) und schrieb alle Wünsche wie Farbe, Motor, Lederausstattung etc.  auf einen braunen Pappbogen und befestigte ihn mit Draht am Holm des nun zu bauenden Autos.

Jeder Mechaniker schaute nun als erstes auf den Zettel und fing an mit seinem Part. Der immer vollständiger werdende Wagen wurde von Halle zu Halle geschoben und landete letztlich in der Verkaufshalle, wo ihn der stolze Besitzer in Empfang nehmen konnte. Bei der Auslieferung baumelte der braune Pappbogen immer noch am Fahrzeugholm und hat bei guter Pflege sicherlich noch viele Ausfahrten durchgehalten.

Heute sind die Arbeitsabläufe EDV-mäßig durchgetaktet. Auch hält man sich nicht mehr damit auf, jeden Kotflügel selbst zu dengeln, sondern konzentriert sich auf das Zusammensetzen maschinell vorgefertigter Teile.  Ein besonders großer Fortschritt ist bei der Lackiererei zu sehen. Wo man früher hinter einem Duschvorhang Schicht für Schicht mit Nitrolack und Staub zu kämpfen hatte, stehen nun moderne Lackierkabinen.

Irgendwie vermisst man die formschönen 3,5 Liter Rover V8 Maschinen, die damals in den Morgen Plus 8 eingebaut wurden. Heute werden nostalgiefreie Aggregate von Ford und BMW verbaut. Zumindest findet man noch die schönen Eschenholzrahmen, die für den nötigen Halt der Karosserien bei den Classic Versionen sorgen.

Mal sehen, wie lange die nationalen Zulassungsbehörden dies noch erlauben. Das neue Werksmuseum und der umfangreiche Merchandising Raum sind auf jeden Fall eine erhebliche Verbesserung gegenüber damals. Ein Besuch lohnt sich, auch wenn der Morgan bei den Oldtimerfans auf gespaltenes Interesse stößt. Würden wir den Mercedes 300 SL Flügeltürer genauso wertschätzen, wenn er noch heute unverändert gebaut würde? Wir wissen es nicht.

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