Allgemeiner Schnauferl-Club (ASC) e.V. Landesgruppe Hammonia e.V.
ASC Trophy 2016

22.04.2024, Mitgliederversammlung
26.-31.05.2024, FIVA World Rallye
06.-09.06.2024, ASC Jahresrallye


Details....

 

Zum Mitgliederbereich

Letzte Änderung: 17.03.2024

The ASC Trophy

Charly Willems, Präsident der Landesgruppe Hessen, hat vor einigen Jahren eine außergewöhnliche Veranstaltung ins Leben gerufen - die ASC Trophy.

Der Oldtimer Rennsport in Deutschland ist, anders als beispielsweise in England, nicht besonders verbreitet. In der Regel poliert und schont der Deutsche seine Fahrzeuge lieber. Dennoch hat auch der Oldtimer-Rennsport seine Daseinsberechtigung und seine Fans.

In Deutschland ist der AvD Oldtimer Grand Prix (OGP) am Nürburgring die größte Veranstaltung dieser Art, die in diesem Jahr zum 44. Mal (12. bis 14.08.2016) ausgerichtet wurde und mit gut 500 Fahrzeugen und über 50.000 Besuchern nicht gerade klein ist. Allgemeine Informationen über die Veranstaltung finden Sie auf der Homepage des AvD Oldtimer Grand Prix.

In der 'Vintage Sports Car Trophy' und der 'ASC Trophy' dürfen Vorkriegsfahrzeuge und Fahrzeuge bis Baujahr 1953 starten. Fahrzeuge mit FIVA-Pass starten in der 'ASC Trophy', Fahrzeuge ohne FIVA-Pass in der 'Vintage Sports Car Trophy'. Gemeldet waren 52 Fahrzeuge.

Nach der Registrierung der Teilnehmer fuhren diese auf eigener Achse oder als Gespann in das historische Fahrerlager, das Charly Willems für die Teilnehmer exklusiv reserviert hatte. Was für ein Ambiente! Nach und nach trafen die Teilnehmer ein. Anhänger wurden umgehend vom Trailer-Service übernommen und auf einem Außenparkplatz geparkt. Großartiger Service!

 

Der Grand-Prix Kurs

Eine solche Ansammlung originaler und außergewöhnlicher Renn- und Sportfahrzeuge ist nur selten an einem Ort zu sehen:  Mercedes Benz 680S Rennsport (1927), Mercedes Benz 720 SSKL (1930), Mercedes Benz 710 SSK (1930), Mercedes Benz 680 S (1928), 2 Mercedes Benz SSK (1929), Mercedes Benz 710 SS Sport/4 (1929), Mercedes Benz 630 K (1926), 2 Invicta Low Chassis  (1931/1932), diverse Bentley, Jaguar, MG, Riley etc. Die komplette Starterliste kann hier heruntergeladen werden.

Zunächst mussten sich alle Teilnehmer vor Ort registrieren, eine DMSB Rennsportlizenz für das Wochenende ausstellen lassen und einen Transponder zur Zeitmessung am Fahrzeug befestigen. Am Nachmittag fand dann eine für alle Teilnehmer verpflichtende Fahrerbesprechung statt. Danach erfolgte die technische Abnahme der Fahrzeuge.

Am späten Freitag-Nachmittag ging es dann endlich los. Die gut 50 Fahrzeuge fuhren zunächst vom alten Fahrerlager durch den Tunnel in den Vorstartbereich und von hier weiter in den Boxenbereich. Von dort wurde dann auf Weisung der Streckenposten im 5 Sekunden Takt auf den Grand Prix Kurs gestartet.

Nach einer Einführungsrunde wurde die Referenzzeit auf der 5,1km langen Strecke gesetzt, die es galt, möglichst oft und genau zu wiederholen. Auch, wenn wir 'unter uns' waren, war die Strecke für viele  Teilnehmer neu. Daher kamen bei den 'Neulingen' Abweichungen in den Rundenzeiten nicht selten von deutlich mehr als 10 Sekunden zustande.

Am Abend fand im historischen Fahrerlager eine Grillparty statt, bei der u.a. der ASC Präsident Uwe Brodbeck sowie Rennfahrer Jochen Maas gesichtet wurden. Bei Gesprächen an diesem Abend wurden die 'Neulinge' in die Geheimnisse des Gleichmäßigkeitsfahrens auf einer Rennstrecke eingewiesen. Vorsätze wie beispielsweise konstantes Fahren mit 40 Meilen klingen zwar logisch, sind aber nicht umsetzbar. Gefahren werden muss am Limit auf der optimalen Linie. Überholenden Fahrzeugen nicht ausweichen, sondern dem optimalen Streckenverlauf folgen. Klingt hart und verlangt dem Auto einiges ab, funktioniert aber.

Als Neuling mit einem MG TC mit ca. 60PS reduzierten sich die Abweichungen in den Rundenzeiten von 14 Sekunden am ersten Tag auf zum Teil unter 2 Sekunden am letzten Tag. Die optimale Linie beizubehalten ist mit einem MG TC oder einem 1928er Rosengart RL 2 Sport mit 748ccm nicht ganz einfach, wenn von hinten die brüllenden Mercedes Benz Rennwagen mit eingeschalteten Kompressoren heran donnern. Hier gilt es einen klaren Kopf zu bewahren.

Auf dem Grand-Prix Kurs waren Bei- bzw. Mitfahrer aus versicherungsrechtlichen Gründen leider nicht erlaubt. Auch war die Nutzung von Zeitmessinstrumenten untersagt, die man bei dem Tempo und dem Teilnehmerfeld sowieso nicht hätte bedienen können. Gleichmäßigkeitsprüfungen auf dem Grand Prix Kurs fanden am Freitag, Samstag und Sonntag statt und dauerten jeweils gut 30 Minuten.

 

Die Nordschleife und die Erholung

Samstag- und Sonntagmorgen ging es jeweils um 8 Uhr auf die berühmte Nordschleife, die auch als 'grüne Hölle' bezeichnet wird. 22 sehr anspruchsvolle Kilometer durch die Wälder der Eifel. Nicht nur, dass wir bei aufgehender Sonne jeweils die ersten Fahrzeuge auf der Strecke waren, wir hatten diese auch für anderthalb (Samstag) bzw. eine Stunde (Sonntag) allein für die Teilnehmer der 'Vintage Sports Car Trophy' und der 'ASC Trophy'. Somit mussten wir keine Rücksicht auf verrückte Motorrad- oder Porsche 911-Fahrer nehmen.

Die Länge der Nordschleife als auch die Zahl von nur knapp 50 Fahrzeugen führte dazu, dass große Teile der Strecke allein gefahren wurden und es zum Teil Minuten dauerte bis man mal wieder ein anderes Fahrzeug einholte bzw. eingeholt wurde.

Nach der Rückkehr ins Fahrerlager hatten alle Fahrer ein breites Grinsen im Gesicht. Bei den Beifahrern sah dies größtenteils anders aus, so dass man sich die Frage stellen konnte, ob die sog. 'Grüne Hölle' die Wälder um die Nordschleife oder die Gesichtsfarbe der Mitfahrer beschreibt.

Am Samstag-Nachmittag fand eine Ausfahrt nach Roadbook statt. Wir wurden 80 km "Rund um die 'Nürburg' geführt, haben wunderbare Landschaften befahren, uns bei einer Kaffee- und Kuchenpause gestärkt und Prüfungsfragen beantwortet. Langeweile kam nie auf.

Am Sonntag hatten die Teilnehmer noch die Gelegenheit an einer Führung hinter den Kulissen des OGP teilzunehmen. Die Organisation einer solchen Veranstaltung ist sehr aufwendig. Beeindruckend war, die Technik hinter den Rennen erklärt zu bekommen. Dank der Transponder kann die Position und Geschwindigkeit eines jeden Fahrzeugs permanent festgestellt werden, was die Arbeit der Kommentatoren deutlich erleichtert.

Trotz des hohen Tempos bei den Fahrten auf dem Grand-Prix Kurs und der Nordschleife kam es zu keinen Schäden, die nicht auch auf normalen Ausfahrten auftreten.

Keine typische ASC-Veranstaltung  -  und ein kleiner Nachteil: die lange An-/Abreise von Hamburg aus. Das Ambiente am Nürburgring und die hervorragende Organisation der Veranstaltung suchen jedenfalls Ihresgleichen. Insgesamt großartig!

Auf dieser Seite: