Allgemeiner Schnauferl-Club (ASC) e.V. Landesgruppe Hammonia e.V.
Goodwood Revival 2019

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Letzte Änderung: 17.03.2024

Goodwood Revival 2019

dass diese den Hausschlüssel unter die Fußmatte und uns eine Grußkarte auf den Küchentresen legen und selbst in Urlaub fahren. Britain, please redo the referendum and stay in the EU.

Das Wetter, "die halbe Miete", wie es heißt, war es so gut wie noch nie. Schon die Beine unter der traditionell zu tragenden Cordhose kamen ins Schwitzen und das Tragen der obligatorischen Krawatte und des Hutes (alles Voraussetzung für den Zutritt zum Paddock) trieb den Schweiß auf die Stirn. Aber mit den schon erlebten Schlammschlachten in der Erinnerung wünschen wir uns das genau so.

Wie immer, begann das Spektakel für uns beim auch nach vielen Jahren immer noch rätselhaften Cricketspiel vor dem Goodwood House. Obwohl dieses das Rennwochenende eröffnende Spiel nur Insidern bekannt ist, nimmt die Zahl der (ausländischen) Zuschauer  immer weiter zu. Die obligatorische Flugeinlage einer Spitfire ist leider kaum noch der Rede wert, weil zu weit entfernt.

Am Freitag ging´s dann wieder richtig los. Und wer glaubt, das Goodwood Revival würde irgendwann langweilig werden, der irrt gewaltig, auch wenn die früher super spektakulären Air Displays zwischen den Rennen nicht mehr stattfinden. Die Fans historischer Flieger kommen aber am Boden auf ihre Kosten, denn so hautnah darf man sicher nirgendwo Flieger von 1914 bis hin zu zwei großen DC 3 betrachten. Das Goodwood Revival erfindet sich von Jahr zu Jahr neu und ist drei Tage lang nicht eine Sekunde langweilig. Vielleicht für einen Fahrer, der nur an einem der insgesamt 15 Rennen mit den vorgeschalteten Trainingsläufen um die Pool Position teilnimmt, mag das anders sein.

Action wird schon bei jedem Fight um die "Pool" und erst recht beim Rennen geboten. Formel Autos, seltene Sportwagen, manches Einzelstück und Limousinen werden ohne Rücksicht auf das Material um die Schikane geprügelt. Allein beim Kampf um die Kinrara Trophy war mit allein neun Ferrari 250 GT SWB und GTO ein multimillionenschweres Geschwader auf der Rennpiste. Immer wieder gab es dabei Geschubse mit spektakulärem "Abflug" in die Botanik oder Bande und so viele und lange Safety Car Runden wie wir sie selbst bei dem miserabelsten Wetter nicht erlebt haben. An die Kosten der Reparatur denken vermutlich nur die Zuschauer. Den "Entrants" der Ferrari, AC Cobra, Aston Martin, Ford GT 40, Jaguar E-Type, Corvette u.a. liegt vermutlich allenfalls die Dauer der Instandsetzung auf dem Magen. Selbst die Fahrer der drei sehr selten zu sehenden Porsche 904 Carrera GTS und Porsche 906 und 910 fuhren nicht nur sicherheitshalber den Boliden hinterher.

Anläßlich 100 Jahre Bentley lieferten sich 29 Bentley der Baujahre 1922 bis 1930  ein packendes noch nie dagewesenes Rennen um die Brooklands Trophy. Die schweren Boliden mußten mit geschlossenem Verdeck starten und in einer jedem vorgegebenen Runde an der Box das Verdeck öffnen. Kurios und erheiternd war, dass es auch Fahrzeuge ohne Verdeck gab; die mußten an der Box 6 Mal um ihr Auto herumlaufen. Mancher Driver trieb den Motor bis an den Siedepunkt und kam mit kochendem Kühler an die Box. Und raten Sie mal, wer wohl die einzige Frau hinter dem Volant des einzigen Bentley Six Speed von 1928 mit 6597 ccm Hubraum war. Unsere SD Katarina Kyvalova holte zwar nicht die Pool Position, hielt aber super mit und landete vermutlich mit dem schwersten Auto auf Platz 24. Damit ihr nicht etwa langweilig würde, startete sie mit einem Cooper-Jaguar T33 von 1954 zudem auch im guten Mittelfeld beim Rennen um die Freddie March Memorial Trophy. Übrigens: Neben unserer Racing Queen haben wir noch viele andere großartige Frauen in der Hammonia, worauf der ASC stolz sein kann.

Das Goodwood Revival beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Rennaktivitäten. 150000 Besucher amüsieren sich an jeder Ecke prächtig bei toller Live Musik mit Tanz, beim Shoppen bei an die 500 Anbietern jeden Genres, beim Verfolgen (mit Bieten) der Versteigerung, beim Autokino und schauen, schauen, schauen, z.B vor der Porsche Werkstatt, in der geschraubt und alle Stunde ein 356-Motor angelassen wurde. Auch die Paraden z.B. der anläßlich 60 Jahre Mini. 150 Mini der Baujahre 1959 bis 1968 in allen Versionen erzeugen nur Fröhlichkeit und so mache Erinnerung. Nur das Ablaufen des Parkplatzes der Besucher mit einem Fahrzeug bis Baujahr 1965 bringt nicht nur runde Füße, sondern auch mal ein Pläuschchen mit Picknickern auf der Decke oder Klappstühlen vor dem offenen Kofferraum ihrer Autos.

Auch das nächste Goodwood Revival vom 11. bis 13.9.2020 wird mit Sicherheit wieder spektakulär und für Zuschauer keine Sekunde langweilig werden. Karten können bereits jetzt und nur im Internet erworben werden. Das "Brexit"- Drama " wird dann - ich hoffe durch einen Rückzieher - sicher überwunden sein und alle können wieder frei von Unsicherheit fröhlich sein.

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