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Historic Grand Prix Monaco

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Letzte Änderung: 19.03.2024

Historic Grand Prix of Monaco 2014

Der GP Historique ist für jeden Fahrer ein Höhepunkt und eine besondere Herausforderung zugleich. Man fährt zwischen den Leitplanken, die keinen Fehler verzeihen. Es gibt nur wenige Stellen, an denen man einigermaßen überholen kann.

Aus der Sicht des Fahrers hat man meistens den Eindruck, direkt mit Vollgas auf die Leitplanke zuzufahren. Erst im letzten Moment tut sich dann im Kurvenverlauf die Öffnung auf. Streckenkenntnis ist daher unbezahlbar.

Ich hatte für 2014 zwei Autos gemeldet:

  1. 1961er Lotus Typ 18 (ex Cliff Allison) im Rennen für pre 1966 Formel 1, Eckdaten: 1,5 ltr Hubraum, 4 Zylinder, 145 PS, 450 kg

  2. March 721 (ex Rolf Stommelen) im Rennen für pre 1972 Formel 1, Eckdaten: 3 ltr Hubraum, 8 Zylinder, 500 PS, 550 kg

Den Lotus 18 fahre ich schon seit 2007; damit war es meine 4 Teilnahme in Monaco.

Nach Analyse meiner Daten aus 2012 hatte ich mir vornommen, meine Rundenzeit um 6 Sekunden auf 2.02 min zu verbessern. Im Training habe ich dann sogar eine 2.01 geschafft. Mein Lotus war das älteste Auto im Feld mit den schmalsten Reifen und der geringsten Leistung. So gesehen bin ich mit meinem 15. Schlussrang von 28 Teilnehmern sehr zufrieden. In der Klassenwertung (class 1) der 4 Zylinder-Wagen bin ich sogar 5. geworden. Leider ist mir im Rennen ein direkter Konkurrent durchgeschlüpft, der zwar etwas langsamer war als ich, den ich aber nicht wieder überholen konnte, obwohl ich es rundenlang versucht habe.

Das pre 1972 Rennen für den March-Cosworth F1 war durch sehr viele Dreher und Unfälle gekennzeichnet. Viele davon wurden durch superreiche US-Amerikaner verursacht, die weder die Strecke, noch ihr eigenes Auto besonders gut kannten und schlichtweg überfordert waren. Einer von denen hat sich noch in der Aufwärmrunde des Trainings (als es noch um nichts ging) am Tunneleingang direkt vor mir gedreht. Ich habe ihn nicht berührt, aber einen ziemlichen Schrecken bekommen.

Da es mein erster Monaco GP mit einem so leistungsstarken Wagen war, hatte ich mir vorgenommen, mich langsam zu steigern und die Sache sicher nach Hause zu fahren. Mein Team hatte mich davor gewarnt, irgendwo hängenzubleiben, weil der Wagen wegen der dicken Reifen hinten breiter war als vorne.

Mit der Riesenpower war der Wagen viel anspruchsvoller zu fahren, sowohl körperlich als auch mental. Ich habe das erlebt, wie immer in Monaco, mit jedem Meter gewöhnt man sich und steigert sich. Das Rennen habe ich als 13. beendet, was einen Riesenspass gemacht hat. Auf dem Papier das bessere Ergebnis als mit dem Lotus, in der Realität aber nicht, denn mein 1972er Wagen war in diesem Feld eigentlich ein Siegerauto.

Das Rennen wurde kurz vor dem regulären Ende abgebrochen, weil einer der ahnungslosen amerikanischen Spazierfahrpiloten bei seiner dritten (!) Überrundung einen Riesencrash ausgelöst hat.

Monaco war ein Riesenerlebnis, Superatmosphäre, viel mehr Zuschauer, als wir Hobbyrennfahrer nomalerweise gewohnt sind.

Trotzdem spiele ich mit dem Gedanken, im kommende Jahr eher Formula Junior oder sogar Formel Ford zu fahren. Diese Autos sind billiger, was bedeutet, dass weniger Geld und mehr Talent entscheidet, wer teilnimmt und wer vorne liegt. Sportlich gesehen wertvoller.

Rudolf E.

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